Souveränes Fahrverhalten: BILSTEIN DampTronic® II Technologie für den BMW 5er
Kundenapplikation auf höchstem Niveau
Der BMW 5er gilt als Inbegriff für Premiumqualität und Fahrkomfort: Seit seiner Einführung hat er sich als führendes Modell in der oberen Mittelklasse etabliert. Entsprechend hoch waren die Anforderungen, die BMW bei der Entwicklung der neuen 5er-Generation formulierte. Vor allem die Kriterien, die das Fahrwerk erfüllen sollte, waren extrem anspruchsvoll. Die Ingenieur:innen bei BILSTEIN standen vor einer komplexen Aufgabe: Ein Fahrwerkssystem zu entwickeln, das nicht nur die hohen Ansprüche von BMW erfüllt, sondern auch im hart umkämpften Markt heraussticht. Doch den Fahrwerksexpert:innen gelang es, die Herausforderung zu meistern. Eine speziell für die komplexen Anforderungen von BMW applizierte Variante der BILSTEIN DampTronic® II Technologie erwies sich als die ideale Lösung für den Kunden.
„Die Kundenanforderungen waren sehr umfangreich“, erinnert sich Andreas Rausch an das Lastenheft, das BMW BILSTEIN und anderen führenden Fahrwerksherstellern vorlegte. „Die Kriterien waren in erster Linie ein hoher Komfort, ein geringes Gewicht und eine einfache Abstimmbarkeit“, so der Technische Projektleiter des BMW-Teams bei BILSTEIN. Speziell der Komfort gewinnt in der Automobilentwicklung als Kriterium seit Jahren zunehmend an Bedeutung. So sollen Fahrzeuge maximalen Komfort bieten und besonders sanft fahren, wofür eine weiche Dämpferabstimmung erforderlich ist. Auf der anderen Seite müssen die Stoßdämpfer auch bei kritischen Fahrmanövern stets die Bodenhaftung sicherstellen. Eine Anforderung, die jedoch größere Dämpfkräfte erfordert. Ein klassischer Zielkonflikt.
Semi-aktive Fahrwerkstechnologie löst Zielkonflikt auf
Mit DampTronic® II hatte BILSTEIN eine selbst entwickelte semi-aktive Fahrwerkstechnologie im Programm, die sich als Basis hervorragend für den BMW 5er zu eignen schien. Als stufenlos verstellbarer Dämpfer konzipiert, ermöglicht das System den Kompromiss zwischen Fahrkomfort und Fahrdynamik weitgehend aufzulösen: Die Dämpfkräfte werden entsprechend der aktuellen Fahrsituation durch ein elektrisch gesteuertes Ventil innerhalb von hundertstel Sekunden angepasst.
Fahrdynamisch überzeugte das System den Premium-Hersteller aus München sofort, insbesondere aufgrund des hohen Komfortpotenzials. „Der Kunde ist im wahrsten Wortsinn auf unsere Technologie abgefahren“, berichtet Andreas Rausch. Und auch in anderen kritischen Disziplinen konnte das BILSTEIN System überzeugen:
Andreas Rausch „Das Herausragende an der DampTronic® II Technologie ist, dass ein einziges elektronisch gesteuertes Ventil sowohl die Zug- als auch die Druckrichtung der Dämpfung reguliert. Im Gegensatz zu vielen anderen Systemen, die separate Ventile für jede Richtung verwenden, gelingt es hier, mit nur einem Ventil beide Dämpfungsrichtungen präzise zu steuern.“
Entscheidende Vorteile in Sachen Performance, Gewicht, Packaging und Kosten
Der entscheidende Nutzen dieser technischen Raffinesse: Nicht nur Vorteile in Sachen Performance, sondern auch in Bezug auf Gewicht, Bauraum und Kosten. Andreas Rausch: „Wir waren somit nicht nur in der Lage, im Vergleich zu Zweiventil-Lösungen einen Kosten-Benefit zu erzeugen. Wir konnten auch einen signifikanten Gewichtsvorteil realisieren.“
Das erwies sich als bedeutender Wettbewerbsvorteil. Im Besonderen vor dem Hintergrund strenger Anforderungen, die in der Automobilbranche an das Fahrzeuggewicht gestellt werden. „Wir wurden in der Vergabephase sehr, sehr stark in Richtung Gewicht getrieben und auch gegen die anderen Anbieter gebenchmarked“, verrät der Ingenieur. Keine Überraschung: Jedes eingesparte Kilogramm wirkt sich schließlich positiv auf den CO₂-Ausstoß aus – ein kritischer Faktor, der besonders für Premiumhersteller wie BMW in Zeiten verschärfter Emissionsvorschriften eine immer größere Rolle spielt.
Dabei kam BILSTEINs Erfahrung im Leichtbau voll zum Tragen: Konstruktiv holten die Fahrwerksentwickler:innen alles aus der verfügbaren Technologie heraus, um die Gewichtsvorgaben zu unterbieten. Dies erforderte eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungs- und Fertigungsteams, die durch zahlreiche Simulationen und Tests optimierte Lösungen entwickelten.
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Mehr erfahrenExtrem zielgerichtete und vertrauensvolle Zusammenarbeit
Nachdem sich BMW für BILSTEINs DampTronic® II entschieden hatte, galt der Fokus der gemeinsamen Weiterentwicklung und Abstimmung. „Die Zusammenarbeit mit dem Kunden verlief extrem zielgerichtet“, erinnert sich Andreas Rausch. Aus jahrelanger Zusammenarbeit im Rahmen anderer Projekte kannten beide Seiten die Arbeitsweise des jeweils anderen bereits außergewöhnlich gut.
Andreas Rausch „Dabei gewährte uns der Kunde relativ großen Freiraum: BMW wusste bereits aus der langjährigen Zusammenarbeit, was wir leisten können und wo unsere Stärken liegen. Dieses Vertrauen gab uns Spielraum in der Entwicklung, weil der Kunde genau wusste, dass wir die richtigen Schwerpunkte setzen würden.“
Eine der größten Herausforderungen bestand darin, das Fahrwerk auf die zahlreichen unterschiedlichen Varianten des BMW 5er abzustimmen. „Es ging darum, Lösungen für Verbrenner, BEV- und Hybridmodelle sowie die Sportversion zu entwickeln“, berichtet Andreas Rausch. Jede Antriebsart stellte spezifische Anforderungen an die Abstimmung der Stoßdämpfer.
Vor dem Hintergrund dieser komplexen Anforderungen war es mit Blick auf die spätere Serienproduktion entscheidend, bereits früh im Konzeptprozess die Fertigungstechnologie zu berücksichtigen. „Die Entwicklung zeigte eindrücklich, dass ein Produkt nicht nur durch seine Technologie bestimmt wird, sondern wesentlich durch die Fertigungstechnologie und die Optimierung der Lieferketten“, erklärt Rausch weiter. „Hierbei kommt das Prinzip ‚Design for Manufacturing‘ (DFM) ins Spiel: Schon in den frühen Phasen der Produktentwicklung, in der Prototypenphase, muss man die Fertigungsprozesse und den bestehenden Maschinenpark im Blick haben. Man muss frühzeitig analysieren, welche Anlagen benötigt werden und was bereits verfügbar ist.“
Vorausschauende Planung
Diese vorausschauende Planung half dabei, auch unter den anspruchsvollen Bedingungen zielgerichtete, industrialisierbare Lösungen zu entwickeln.
Andreas Rausch „Speziell die immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen erfordern, dass die Prototypenentwicklung eng mit der Beschaffung der Produktionsanlagen verknüpft ist. Sobald die Prototypen getestet werden, muss das Design so weit stehen, dass die Produktion anlaufen kann – denn die Laufzeit für die Beschaffung und Einrichtung der Anlagen ist erheblich.“
Während die aktuelle BMW 5er-Generation mit BILSTEINs DampTronic® II Technologie inzwischen auf den Straßen unterwegs ist und mit souveränem Fahrverhalten begeistert, haben die Fahrwerksspezialist:innen von BILSTEIN bereits jetzt weiteres Optimierungspotenzial identifiziert. Die Weiterentwicklung konzentriert sich vor allem auf das Insourcing von Kernkomponenten wie den Magnetventilen. „Unser Ziel ist es, die Wertschöpfung weiter zu steigern und unabhängiger von externen Lieferanten zu werden“, erklärt Andreas Rausch. Ein klarer Fokus liegt dabei auch auf der Optimierung und Vereinfachung von DampTronic® II-spezifischen Komponenten, um effizientere Produktionsprozesse zu gewährleisten.
Zukunftsgerichtete Denkweise
BILSTEIN denkt aber bereits einen Schritt weiter: „Wir befinden uns schon wieder im nächsten Lifecycle des 5ers und arbeiten an der nächsten Generation,“ verrät Rausch. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf einer technologischen Weiterentwicklung, sondern auch auf den veränderten Anforderungen der Automobilindustrie. Mit dieser zukunftsgerichteten Denkweise stellt BILSTEIN sicher, dass die Technologie auch in den kommenden Jahren den hohen Ansprüchen der Automobilhersteller gerecht wird und gleichzeitig die Herausforderungen einer sich wandelnden Branche meistert.
Mit DampTronic® II hat BILSTEIN eine semi-aktive Fahrwerkstechnologie im Programm, die speziell in der Erstausrüstung eine enorme Spreizung zwischen sportlichem und besonders komfortablem Fahrverhalten ermöglicht. Was das System kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
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